Die ersten drei Monate, welche auch als das erste Trimester oder Trimenon bezeichnet werden, gehören zu der Zeit der Frühschwangerschaft. Bestimmte Beschwerden und Symptome treten bereits ganz am Anfang, manche erst nach ein paar Wochen auf. Um einen Überblick zu schaffen, werden hier die klassischen Beschwerden der Frühschwangerschaft aufgezählt und erläutert.
Übelkeit und Erbrechen
Ein äußerst bekanntes Problem vieler Frühschwangeren ist die Übelkeit und möglicherweise auch leichtes bis starkes Erbrechen. Diese Beschwerden können bereits sehr früh auftauchen und teilweise auch bis in die 14. bis 16. SSW andauern. Manche Frauen leiden ausschließlich morgens darunter, wobei diese Form der Übelkeit nicht tagesabhängig ist.
Auf leeren Magen kommt es jedoch häufig dazu, weshalb die regelmäßige Aufnahme kleiner Mahlzeiten helfen kann. Bei morgendlichem Unwohlsein empfiehlt sich ein trockener Keks bereits im Bett vor dem Aufstehen, etwas Ingwer oder der Geruch von Zitronensaft.
Jeder Schwangeren helfen unterschiedliche Tricks, weshalb man es leider nur ausprobieren kann. Spezielle Akkupressurarmbänder können auch für eine Erleichterung sorgen; Medikamente für Schwangere sollten jedoch immer nur in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.
Lähmende Müdigkeit
Durch die Hormonumstellung und die Höchstleistungen des Körpers fühlen sich viele Frauen in der Frühschwangerschaft müde und antriebslos. Jede Anstrengung ist um ein vielfaches mühsamer und oft endet der Tag bereits um 18 Uhr schlafend auf dem Sofa. Diese Situation ist sehr belastend, da die Arbeit zu diesem Zeitpunkt dennoch erledigt werden muss und vermutlich noch niemand weiß, dass eine Schwangerschaft dafür verantwortlich ist.
Gegen die Müdigkeit helfen nur kurze Ruhepausen, um dem Körper die Zeit zum Energietanken zu geben. Ein 10-minütiges Schläfchen kann bereits helfen, genauso wie ein paar gesunde Snacks. Dafür eignen sich Nüsse oder Traubenzucker. Auf Kaffee sollte weitgehend verzichtet werden, genauso wie auf Cola und Schwarztee, da diese Getränke sehr koffeinhaltig sind.
Schmerzende Brüste
Spannungsgefühle und ein verstärktes Ziehen in den Brüsten sind ebenfalls ein Teil der Frühschwangerschaft und betreffen eine Vielzahl von Frauen. Ein gut sitzender und stützender BH kann helfen, wobei dieser im besten Fall bügellos ist, da es sonst wiederum zu Schmerzen kommen kann. Die Brustwarzen verändern sich auch bereits in den ersten Monaten und können sowohl dunkler als auch empfindlicher werden.
Berührungen können sehr unangenehm bis schmerzhaft sein, wobei auch ein Jucken oder Kribbeln an der Haut der Brust auftreten kann. Diese Beschwerden entstehen durch das Östrogen, welches die Brust bereits jetzt wachsen lässt. Zusätzlich zu einem angenehmen BH, kann das Einreiben mit sanften Lotionen oder Ölen sehr wohltuend sein.
Rückenschmerzen
Es kann bereits früher als erwartet zu Rückenschmerzen kommen, da sich der Hormonhaushalt bereits stark verändert hat. Massagen können helfen, sollten jedoch immer von einem Profi durchgeführt werden, der sich auf Schwangere spezialisiert hat. Manche Massagen können zu vorzeitigen Wehen führen, weshalb Vorsicht geboten ist.
Dies gilt zudem auch für Wärmekissen oder Wärmepflaster. Es spricht nichts gegen ein warmes Bad unter 38 Grad Celsius, doch ansonsten ist starke Wärme oder Hitze nicht ungefährlich. Es kann aufgrund der verstärkten Durchblutung des Unterleibs zu einer Fehlgeburt kommen.
Gelüste und Abneigungen
Bei vielen Frühschwangeren kommt es zu starken Abneigungen gegen bestimmte Speisen und Gerüche. Andersherum entwickeln viele Frauen auch plötzliche Gelüste auf Speisen, die sie vorher gar nicht mochten. Diese Symptome sind vielleicht überraschend, aber nicht weiter tragisch.
Der Körper hat sich aufgrund der derzeitigen Hormonsituation einfach umgestellt und wird mit ziemlicher Sicherheit nach der Schwangerschaft wieder normal funktionieren. Eine derzeitige Abneigung beispielsweise gegen Kaffee bedeutet demnach nicht, dass man nie wieder einen leckeren Cappuccino genießen möchte. Im zweiten Trimester kehren machen Gelüste, auch in Bezug auf Sex, meistens wieder zurück.
Blähungen und Verstopfung
Die Verdauung reagiert teilweise ganz besonders sensibel auf die körperliche Umstellung während der Frühschwangerschaft, weshalb es zu Blähungen oder sogar zu einer Verstopfung kommen kann. Eine ballaststoffreiche Ernährung mit Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Getreideflocken, sowie ausreichend Obst und Gemüse reicht jedoch meist aus, um die Verdauung wieder in Schwung zu bringen.
Blutungen
In der Frühschwangerschaft kann es zu Blutungen kommen, die jedoch nicht immer negativ zu werten sind. Jede Blutung sollte umgehend ärztlich abgeklärt werden, muss jedoch keine drohende Fehlgeburt bedeuten. Gehen die Blutungen mit ziehenden Schmerzen im Unterleib oder Krämpfen einher, sollte umgehend ein Krankenhaus aufgesucht werden. Diese Beschwerden müssen in jedem Fall abgeklärt werden, um Mutter und Kind nicht zu gefährden.