Zu den häufigsten Begleiterscheinungen der Frühschwangerschaft gehört die Übelkeit. Dabei fühlen sich die betroffenen Frauen oft schlecht und leiden unter weiteren Begleiterscheinungen wie Erbrechen oder Durchfall. Die Übelkeit kommt in der Frühschwangerschaft derart häufig vor, dass acht von zehn Schwangeren mit ihr zu kämpfen haben.
Allerdings ist ihr Ausmaß sehr unterschiedlich. Zum Beispiel verspüren manche Frauen lediglich ein flaues Gefühl im Magen, während andere den ganzen Tag über unter starker Übelkeit leiden. Besonders verbreitet ist die morgendliche Übelkeit. Sie kann aber genauso gut mitten am Tag oder erst am Abend auftreten.
Ab wann tritt die Übelkeit in der Schwangerschaft auf?
Der Zeitpunkt, ab dem die Übelkeit in der Schwangerschaft auftritt, kann individuell unterschiedlich sein. Durchschnittlich zeigt sie sich jedoch etwa ab der 5. Schwangerschaftswoche (SSW). Bis zur 9. Schwangerschaftswoche nimmt die Übelkeit an Intensität noch zu. In den meisten Fällen ist sie dann ab der 16. SSW plötzlich weg.
Manche Frauen können allerdings die ganze Schwangerschaft über mit der lästigen Übelkeit zu tun haben. Normalerweise tritt die Schwangerschaftsübelkeit (Emesis gravidarum) jedoch nur im ersten Drittel der Schwangerschaft auf.
Bei den meisten Schwangeren hält sie auch nur kurze Zeit an, zeigt sich jedoch regelmäßig und zu festen Zeiten.
Ursachen der Übelkeit
Als mögliche Ursachen kommen hormonelle Anpassungsstörungen für die Übelkeit in der Frühschwangerschaft in Betracht. So erfolgen im Körper der schwangeren Frau zahlreiche Veränderungen, um das Einnisten der befruchteten Eizelle zu ermöglichen. Außerdem erhält der Embryo Nährstoffe und Sauerstoff. Bemerkbar machen sich diese Veränderungen durch diverse Beschwerden, zu denen vor allem die Übelkeit gehört. Durch psychische Probleme kann das Unwohlsein noch weiter verstärkt werden.
Utrogest in der Schwangerschaft
In seltenen Fällen handelt es sich bei der Übelkeit um eine Nebenwirkung des Mittels Utrogest. In Utrogest ist das Gelbkörper-Hormon Progesteron enthalten. Dieses unterstützt im Anschluss an eine künstliche Befruchtung den Schwangerschaftserhalt in der frühen Schwangerschaft. Zu den unerwünschten Nebenwirkungen von Utrogest gehört neben Kopfschmerzen, Schmierblutungen, Verdauungsproblemen, Bauchkrämpfen und Müdigkeit auch Übelkeit. Allerdings tritt dieser Nebeneffekt nur selten auf.
Kann die Übelkeit dem Baby Schaden zufügen?
Durch die Schwangerschaftsübelkeit sind in der Regel keine negativen Auswirkungen auf das ungeborene Kind zu befürchten. Allerdings sollte die Schwangere darauf achten, dass sie im Falle von Erbrechen nicht zu viel Körpergewicht einbüßt oder sogar austrocknet. Als empfehlenswert gilt eine ausgewogene Ernährungsweise.
Was tun gegen Übelkeit in der Frühschwangerschaft?
Es gibt durchaus einige Möglichkeiten, die Übelkeit in der Frühschwangerschaft in den Griff zu bekommen. Zum Beispiel sollte oft, aber möglichst wenig gegessen werden. So fällt die Übelkeit bei leerem Magen weniger unangenehm aus. Auch einfaches Essen wie trockene Kekse, Zwieback oder Knäckebrot ist zu empfehlen.
Über einen gewissen Zeitraum sollte die Schwangere nur Lebensmittel zu sich nehmen, die ihr bekommen und schmecken. Auf fettreiche, frittierte, saure oder stark gewürzte Nahrung ist jedoch besser zu verzichten. Als empfehlenswert gelten hingegen Mahlzeiten, die reich an Eiweiß, Kohlenhydraten und Vitamin B sind. Dazu gehört beispielsweise Joghurt. Auch die Zufuhr von ausreichend Flüssigkeit ist überaus wichtig. So kann zum Beispiel Ingwertee getrunken werden. Dieser wirkt sich beruhigend auf den Magen aus.
Ab wann zum Arzt?
Fällt die Schwangerschaftsübelkeit so intensiv aus, dass sie das ganze Leben der Betroffenen beeinträchtigt, empfiehlt es sich, einen Arzt zu Rate zu ziehen. Allerdings wird die Schwangerschaftsübelkeit von zahlreichen Medizinern als kein besonderes Problem eingestuft, sodass sie deren Auswirkungen auf die Patientin manchmal unterschätzen.
Ein Arztbesuch ist in jedem Falle erforderlich, wenn die Schwangere unter Hyperemesis gravidarum leidet. Bei dieser schlimmsten Form der Schwangerschaftsübelkeit muss die betroffene Frau sich mehrmals am Tag übergeben und verliert an Gewicht, was sich negativ auf ihre Gesundheit sowie den Zustand des Babys auswirkt. Mitunter kann deswegen eine intravenöse Therapie im Krankenhaus notwendig sein.